UPDATE
Jugendpolitische News

 

Ausgabe März 2019

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Liebe Mitstreiter*in für gute Kinder- und Jugendpolitik,

Plakate säumen die Straßen, Wahlkampfreden werden gehalten und Werbespots geschaltet - die Europawahlen stehen vor der Tür. Europa, das bedeutet für junge Menschen Freiheit: u.a. die Freiheit zu reisen, ein Auslandssemester einzulegen oder internationale Freundschaften zu schließen.

Jedoch bedrohen nationalistische, rassistische und demokratiefeindliche Strömungen unser demokratisches Europa. Abschottung und Fremdenfeindlichkeit statt Solidarität und Supranationalität rücken immer weiter ins Zentrum der Gesellschaft.

Als Pfadfinder*innen stellen wir uns dieser Haltung entgegen. Die Ideale eines solidarischen und vielfältigen Miteinanders bilden die Grundpfeiler unserer Werte. Wir setzen uns ein für ein offenes, friedliches und gemeinschaftliches Europa, in dem auch zukünftige Generationen Freiheit erleben können.

Herzliche Grüße und Gut Pfad

Die Jugendpolitische Kommission des rdp

Jacqueline Weil
Jugendpolitische Sprecherin rdp, Bundesgeschäftsführerin des BdP

Vanessa Faizi
Referentin des BMPPD

Anna Sauer
Jugendpolitische Sprecherin rdp, Vorsitzende der DPSG

Janina Bauke
Vorsitzende der PSG

Lena Kiefer
Referentin für Jugendpolitik des VCP

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Jugendpolitisches Konzept

Gesellschaftliche und politische Themen ändern sich von Zeit zu Zeit. Ebenso verändern und erweitern sich unsere Positionen und Meinungen innerhalb des rdp. Jedes Jahr werden auf Versammlungen und Konferenzen neue (jugend-)politische Beschlüsse in den fünf Verbänden gefasst, die dann innerhalb des rdp thematisiert werden. Wir entwickeln uns als Pfadfinder*innen kontinuierlich weiter und somit ist es an der Zeit das, aus dem Jahr 2011 stammende, Jugendpoltische Konzept des rdp zu überprüfen. Dabei wurden drei neue Kapitel aufgenommen, Frieden, Antirassismusarbeit und Digitalisierung. Bestehende Kapitel wurden aktualisiert oder inhaltlich überarbeitet.

Mit dem neuen Konzept können wir auch weiterhin als Jugendpolitische Kommission und darüber hinaus gut über gesellschaftspolitische Themen ins Gespräch kommen und dabei auf einer gemeinsamen inhaltlichen Haltung aufbauen.

Hier geht es zum Konzept.

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Netzwerktreffen in Brüssel

14 Pfadfinder*innen aus vier Verbänden beschäftigten sich vier Tage Anfang Februar 2019 beim zweiten Jugendpolitischen Netzwerktreffen der Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände e.V. (rdp) intensiv mit dem Thema Europa. Brüssel war hierbei ein sehr gut geeigneter Austragungsort des Treffens, denn wir konnten mit verschiedenen Akteur*innen ins Gespräch kommen, vor allem in Bezug auf die Europäische Union als Institution und Idee betreffend. 

Dabei tauschten sich die Teilnehmenden mit Vertreter*innen der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Europabüros der beiden Weltverbände der Pfadfinder*innenbewegung, der World Organization of the Scout Movement (WOSM) und der World Association of Girl Guiding and Girl Scouting (WAGGGS), des European Youth Forums und der jungen europäischen Föderalisten z.B. darüber aus, wie sie jeweils Einfluss auf das Geschehen in Brüssel nehmen können, wie Themen von Kindern und Jugendlichen aus Deutschland nach Brüssel kommen und Gehör finden können oder wie Förderprogramme entstehen.

Besonders interessierte die Pfadfinder*innen auch, ob ihr Wirken auf europäischer Ebene wahrgenommen wird und wie jugendpolitische Aktionen im Parlament ankommen. Tino Kunert, Büroleiter von Petra Kammerevert, forderte die jungen Erwachsenen dabei auf: „Seid lauter und rebellischer!“ Junge Menschen müssen sich für das einsetzen, was sie bewegt und wofür sie brennen – jede*r kann etwas bewegen, vor allem wenn man sich in einer so starken Jugendbewegung wie dem Pfadfinden engagiert.

„Europa braucht junge Leute, die zu einer gemeinsamen und friedlichen Zukunft beitragen wollen! Und es sieht so aus, als ob Pfadfinder*innen bereit wären, dazu beizutragen.“, fasst Marius Schlageter, Mitorganisator des Treffens, das Wochenende zusammen. Denn nach einem Besuch im Europäischen Parlament wurden ganz konkret gemeinsame Ideen erarbeitet, wie die Kampagne #myeuropemysay von WOSM, die ein Bewusstsein für die Europawahl schaffen und eine Erhöhung der Wahlbeteiligung gerade unter jungen Menschen erreichen möchte, in Deutschland umgesetzt werden kann. Im Mai biete sich die Chance an der gemeinsamen Zukunft der EU mitzuwirken, dieses Privileg sollte jede*r nutzen, denn „Europa braucht uns und wir brauchen Europa“, so Jacqueline Weil, Organisatorin des jugendpolitischen Netzwerktreffens und Sprecherin des rdp (WAGGGS).

Das Treffen diente gleichermaßen der Vorbereitung weitere Aktionen in Deutschland in den Ringpfadfinder*innenverbände. Für die Aktion „My Europe My Say“ wurden verschiedene Aktionsformate zu den Themen U18 Wahlen im Mai und der Nachhaltigkeitswoche im April gesammelt. Anlässlich der Europawahl wurde aus jugendpolitischer Sicht 2019 das EuropaJAhr beim rdp initiiert. Verschiedene Aktionen und Veranstaltungen setzen hier einen thematischen Schwerpunkt, den Auftakt bildete dabei das Jugendpolitische Netzwerktreffen. Im Juni wird bspw. außerdem wieder das Parlamentarische Lagerfeuer stattfinden. Folgen kann man den Projekten unter den Hashtag #myeuropemysay oder #myeurope.

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Europabeschluss DBJR VV 

Das Jahr 2019 steht nicht nur in den rdp Verbänden ganz im Zeichen Europas. Der Deutsche Bundesjugendring hat auf seiner Vollversammlung im Oktober 2018 bereits die Position „Europa braucht uns – Wir brauchen Europa“ beschlossen. Die Mitgliedsorganisationen des DBJR positionieren sich hier laut und pro-europäisch für:

• ein demokratisches Europa

• ein jugendgerechtes Europa

• ein investierendes Europa

• ein soziales und gerechtes Europa

• ein nachhaltig entwickeltes Europa

• ein offenes und mobiles Europa

• ein weltoffenes und solidarisches Europa

• ein in Vielfalt geeintes Europa

Den vollständigen Beschluss könnt ihr HIER nachlesen. Weiterhin hat der DBJR eine eigene Themenseite „Europa“ angelegt, auf der Nachrichten, Positionen und Publikationen gebündelt zu finden sind. Diese könnt ihr HIER einsehen.

HIER geht es außerdem zu dem DBJR Beschluss zum bundesweiten, gemeinsamen Ferienkorridor. 

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Parlamentarisches Lagerfeuer

Im Jahr 2018 fand das erste Parlamentarische Lagerfeuer in Berlin statt. Unter dem Motto „Pfadfinden – international unterwegs“ verbrachten wir einen gemeinsamen Abend mit Mitgliedern des Deutschen Bundestages und ihren Mitarbeitenden und freuten uns über einen regen und guten Austausch über internationale Begegnungen, internationale Pfadfinderarbeit und die dafür notwendigen politischen Rahmenbedingungen. Nach der Veranstaltung war allen klar – dieses Treffen muss fortgeführt werden.

Daher findet am Dienstag, 04.06.2019 unser zweites Parlamentarisches Lagerfeuer statt. Das Motto und der inhaltliche Schwerpunkt werden diesmal zu unserem Jahresthema „EuropaJAhr“ gestaltet sein. Wir freuen uns erneut über zwei thematische Inputs aus den Reihen der rdp-Verbände und der Abgeordneten. Darüber hinaus haben wir den Wunsch aus der letzten Veranstaltung mitgenommen und werden als Veranstaltungsort eine Jurte mit Lagerfeuer anbieten. Wir freuen uns schon jetzt auf die Gespräche und Begegnungen.

Foto des ersten Parlamentarischen Lagerfeuers im Jahr 2018

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Ergebnisse Barcamp DBJR 

Am 1. und 2. Februar 2019 fand das DBJR Barcamp „Werkstatt der Demokratie“ in Berlin statt. Rund 150 Jugendverbandler*innen aus ganz Deutschland trafen sich in Berlin und diskutierte gemeinsam, welche Themen Jugendverbände in Zukunft setzen müssen und welche neuen Formen verbandlicher Demokratie möglich und nötig sind. Auch die Jugendpolitische Kommission des rdp war mit dabei und hat in der von ihr angebotenen Session „Hinstehen, Aufstehen, Demonstrieren“ mit anderen Jugendverbandler*innen diskutiert, wie eine verbandseigene „Demonstrationskultur“ aufgebaut und etabliert werden kann und welche (rechtliche) Verantwortung wir als Jugendverbände tragen, wenn wir zur Teilnahme an Demonstrationen aufrufen?

Den Sessionüberblick könnt ihr HIER einsehen.

Eine Zusammenfassung des Barcamps vom DBJR gibt es HIER.

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Statements zum Friedenslicht 2018

Im vergangenem Jahr war die rdp Delegation wieder in den Ministerien, um das Friedenslicht zu überbringen. Dabei haben wir ermutigenden Statements der Minster*innen eingesammelt. Einige möchten wir euch gerne vorstellen:

"Vielen Dank für den Einsatz für Umwelt- und Naturschutz." - Svenja Schulze

"Vielfalt und Akzeptanz, Gemeinschaft und Anerkennung, sind die Grundpfeiler für Frieden und Verständigung. Danke an die Pfadfinder*innen für das Leben dieser Werte!" - Katarina Barley

 "Tu was Du kannst mit dem was Du hast wo immer Du bist." - Dr. Franziska Giffey 

"Mut, Gelassenheit, Zuversicht in allen Lebenslagen! Gut Pfad. Euer Jens Spahn"