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Berlin. Seit Sonntag wird das Friedenslicht aus Bethlehem in ganz Deutschland verteilt. Ob in Kirchen oder an Bahnhofsgleisen – bei mehr als 500 Aussendungsfeiern nahmen Menschen jeden Alters mit Kerzen und Laternen die symbolträchtige Flamme in Empfang.
Das Friedenslicht, entzündet in der Geburtsgrotte in Bethlehem, steht für die Hoffnung auf eine friedliche Welt und getreu des diesjährigen Mottos für die Forderung nach einem „Recht auf Frieden“.
Seit Montag leuchtet das Friedenslicht in der Politik. Eine kleine Delegation deutscher Pfadfinderinnen und Pfadfinder verteilen das Friedenslicht in den Bundesministerien.
Pfadfinderinnen und Pfadfinder engagieren sich für eine bessere Welt
„Das Engagement von Pfadfinderinnen und Pfadfindern für eine bessere Welt wird in diesen Tagen durch das Friedenslicht für Politik und Gesellschaft sichtbar. Wir hoffen, dass die neuen Ministerinnen und Minister der Großen Koalition das Friedenslicht als Botschaft erkennen und ihr Handeln im Zeichen des Friedens gestalten“, so Dominik Naab, Vorsitzender des Rings deutscher Pfadfinderverbände.
Den Gedanken des Friedenslichts mitnehmen…
Im Bundesministerium für Arbeit und Soziales nahm Staatssekretär Dr. Brauksiepe als letzte Amtshandlung das Friedenslicht entgegen. „Die Laterne kann ich leider nicht mitnehmen, aber den Gedanken.“ Durch die Personalveränderungen, die sich in der Bundesregierung durch die Große Koalition ergeben, zieht Brauksiepe heute Mittag ins Verteidigungsministerium um.
Menschenrechte sind ein Thema für den Bundespräsidenten
Im Bundespräsidialamt empfing Referent Wieshuber die kleine Flamme: „Das Friedenslicht ist ein schöner Vorbote für Frau Kanzlerin Merkel, die heute kommt – mit der Hoffnung, dass die neue Legislaturperiode eine friedliche wird.“ Und ergänzte: „Das Friedenslicht passt wunderbar zum Schwerpunkt von Bundespräsident Gaucks im kommenden Jahr, denn der Frieden und die Menschenrechte sind ein wichtiges Thema für ihn.
Auch wenn Frieden herrscht, muss daran gearbeitet werden
Staatssekretär Lutz Stroppe im Bundesministerium für Frauen, Senioren, Familie und Jugend freute sich über das Friedenslicht. Er betonte, dass es gerade in Zeiten des Umbruchs eine gute Gelegenheit böte, innezuhalten. Auch wenn in Europa Frieden herrsche, so müsse daran auch immer gearbeitet werden.
Das Friedenslicht – das Highlight des Tages
Staatssekretär Rainer Bomba im Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen, Städtebau und Raumordnung bezeichnete die Übergabe des Friedenslichtes als Highlight des Tages. Es sei eine schöne Veranstaltung in Zeiten des Umbruchs im Ministerium, in dem es nun viele Wechsel gäbe
Bomba forderte auf, täglich zum Frieden beizutragen und damit die Welt besser zu machen. Er erinnerte dabei auch an die Situation in Syrien. Der Staatssekretär hatte die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in seinem Büro empfangen. Diese wiederum wünschten ihm eine friedliche Legislaturperiode und baten ihn, den Umweltschutz dabei nicht aus dem Blick zu verlieren.
Ministerin Wanka appelliert an die Übernahme von Verantwortung durch Jugendliche
Ministerin Dr. Johanna Wanka nahm im Bundesministerium für Bildung und Forschung das Friedenslicht entgegen und nutzte die Gelegenheit, mit den Pfadfinderinnen und Pfadfindern über das Thema „Freiräume für Kinder und Jugendliche“ zu diskutieren. Die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die ehrenamtlich Kinder- und Jugendgruppen leiten, berichteten der Ministerin davon, wie schwierig es im Alltag sein kann, Schule, Studium und Ehrenamt unter einen Hut zu bekommen. Dr. Wanka hörte aufmerksam zu, appellierte aber auch an die Pfadfinderinnen und Pfadfinder, sich trotzdem weiter zu engagieren. Die Übernahme von Verantwortung, Selbständigkeit und die Vermittlung von Werten seien wichtig. Sie betonte weiterhin, dass sie die Symbolik des Friedenslichtes gut fände und an die Tradition ihrer Amtsvorgängerin anknüpfen wolle, das Licht im Ministerium weiter zu verteilen.
Ein starkes Symbol aus einer schwierigen Region
Im Deutschen Bundestag nahm Vizepräsident Johannes Singhammer das Friedenslicht entgegen. Das Friedenslicht aus Bethlehem sei für ihn ein starkes Symbol für den Frieden – vor allem, weil es aus einer Region komme, in der dies nicht selbstverständlich sei. Singhammer erinnerte dabei auch an die deutsche Geschichte und den friedlichen Fall der Mauer. Er forderte außerdem, nicht pauschal zu urteilen, denn dies behindere den Frieden zwischen Menschen. Der Vizepräsident nahm sich die Zeit, mit der Delegation über Kinder-, Jugend- und Familienthemen aus dem neuen Koalitionsvertrag zu sprechen. Er betonte dabei, wie wichtig er es fände, dass sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren.
Das Friedenslicht ist im Bundeskanzleramt ein wichtiges Zeichen
Im Bundeskanzleramt empfingen Dr. Rudolf Teuwsen, Ministerialrat und Leiter des Referats 333, und Regina Blank, Referat Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie Sonderaufgaben, die Delegation. Dr. Teuwsen hob hervor, dass es eine wichtige Tradition sei, das Friedenslicht in Empfang zu nehmen. Im Kanzleramt fände es seinen Platz im Kriseninterventionszentrum. Gerade dort, wo Nachrichten von Katastrophen ankämen und bearbeitet werden würden, sei das Friedenslicht ein wichtiges Zeichen und spiele für die Mitarbeitenden eine große Rolle.
Frieden muss geschützt werden
In Verteidigungsministerium, ließ sich die neue Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen wegen der Turbulenzen der ersten Arbeitswoche entschuldigen. Doch die Pfadfinderinnen und Pfadfinder wurden sehr herzlich empfangen und für ihr Friedensengagement gelobt. Im weiteren Gespräch betonten die Ministeriumsmitarbeiter Oberst Thiermann und Oberst Döring, dass Soldatinnen und Soldaten den Frieden dadurch wahren oder versuchen, wieder herzustellen, in dem sie die Notwendigkeit von Intervention in Konflikten sähen.
Persönlicher Empfang durch den Innenminister
Dr. Thomas de Maizière, ehemaliger und neuer Innenminister, ließ es sich nicht nehmen, die Pfadfinderinnen und Pfadfinder persönlich zu begrüßen: Im Innenministerium wurde ihnen ein herzlicher Empfang bereitet; de Maizière lobte das Engagement der Jugendlichen und erinnerte sich gerne an seinen Besuch auf dem VCP-Bundeslager 2010 und seine eigenen Erfahrungen in einem unserer Vorgängerbünde, der CPD.
Das diesjährige Motto „Ein Recht auf Frieden“ berührte ihn ebenso wie der Gedanke, dass die Flamme, die in Zukunft sein Ministerium erhellen soll, die lange Reise von Bethlehem bis Berlin ohne Unterbrechung gebrannt hat. Ebenso äußerte der Innenminister den Willen, 2014 das Bundeslager des VCP zu besuchen, auch wenn die Schwäbische Alb „so weit weg“ sei…
Größtes Ziel von Pfadfinden: Frieden durch internationale Freundschaften
Die 220.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland wollen mit der Weitergabe des Friedenslichtes aus Betlehem einen kleinen Beitrag zum Frieden leisten. Dabei folgen sie dem Auftrag ihres Gründers Lord Robert Baden-Powell, der sinngemäß formulierte: Wenn einmal ein gegenseitiger guter Wille und persönliche Freundschaft zwischen Menschen verschiedener Staaten durchwegs angebahnt sind, dann dürfte das die allerbeste Versicherung gegen einen zukünftigen Krieg sein.
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