Von Wien aus in die Welt

150 Pfadfinderinnen und Pfadfinder sind auf dem Weg nach Wien, um dort das Friedenslicht in Empfang zu nehmen. Sie kommen aus den vier anerkannten Verbänden, Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP), der Deutschen Pfadfinderschaft St. Georg (DPSG), der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und dem Verband der Deutschen Altpfadfindergilde (VDAPG).

Viele haben eine weite Fahrt in Kauf genommen. Einer der Jüngsten in der Friedenslichtdelegation, Josua, 12, ist aus Radeberg angereist, die 17-jährige Lena kommt aus Alt-Duvenstedt in Schleswig-Holstein. „Bis jetzt habe ich das Friedenslicht immer in Kiel abgeholt. Diesmal wollte ich dichter dran und beim Empfang dabei sein. Das war mir die lange Reise wert“ erklärt sie ihre Motivation. Thorsten Zenk, einer der Organisatoren, der das Friedenslicht schon lange begleitet, ist beeindruckt von der guten Stimmung in Wien: „Die Leute haben eine lange Fahrt hinter sich und sind müde. Die meisten haben sie sich noch nie zuvor gesehen. Und trotzdem wachsen sie in ganz kurzer Zeit zu einer harmonischen Gruppe zusammen. Das passt gut zum Friedenslicht“.

Das Friedenslicht reist nach Übersee

Am Samstag, den 13.12. wird nach einer großen gemeinsame Eröffnungsfeier um 14.00 Uhr wird das Friedenslicht in der Gustav-Adolph-Kirche in Wien übergeben. Dabei sind Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus vielen europäischen Ländern. Sogar aus den Vereinigten Staaten sind Pfadfinder gekommen, um das Friedenslicht nach Übersee zu bringen.
Von Wien aus reist die kleine Flamme- sicher in Lampen untergebracht– kurz nach Mitternacht mit der Bahn weiter. Früh morgens wird das Friedenslicht München erreichen. Fünf weitere Züge fahren sternförmig von Wien aus nach Deutschland. Am 3. Advent ist es dann soweit. An über 550 Bahnhöfen stehen Pfadfinderinnen und Pfadfinder, um das Licht entgegenzunehmen und dann im ganzen Land weiter zu verteilen: in Gemeindehäuser und Kirchen, in Krankenhäuser und Polizeistationen, in Justizvollzugsanstalten wie in Zeitungsredaktionen, in Einkaufszentren und Altenheime, in Moscheen und Synagogen, in Flüchtlingsheime und Kindergärten. In unzähligen Aussendefeiern wird das Licht weitergegeben – an alle Menschen guten Willens. Seit über zwanzig Jahren schon beteiligen sich Pfadfinderinnen und Pfadfinder an der Aktion „Friedenslicht aus Bethlehem“.

Eine Einladung zum interreligiösen Dialog

Der Wunsch nach Frieden vereint alle Religionen. Das diesjährige Motto ist eine Einladung zum interreligiösen Dialog. „Friede sei mit dir – Shalom – Salam“Gerade die Heimat des Friedenslichtes ist wieder Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. Der Friede scheint dort ferner denn je. Den Friedenswunsch der Christen, Juden und Muslime in einem gemeinsamen Motto zu verbinden, zeigt die Hoffnung, dass viele Menschen gemeinsam den Weg zum Frieden gehen wollen.

Mit der Weitergabe des Friedenslichts setzen die 220.000 Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland ein klares Zeichen für Frieden und Völkerverständigung. Die Aktion Friedenslicht gibt es seit 1986. Sie wurde vom Österreichischen Rundfunk (ORF) ins Leben gerufen. Jedes Jahr entzündet ein Kind das Friedenslicht an der Flamme der Geburtsgrotte Christi in Betlehem.

Weitere Informationen zur Aktion Friedenslicht in Deutschland gibt es unter www.friedenslicht.de sowie in den sozialen Netzwerken bei Facebook www.facebook.com/friedenslicht.aus.betlehem und Twitter www.twitter.com/friedenslicht unter dem Hashtag #Frieden14.