UPDATE
Jugendpolitische News

 

Ausgabe Januar 2022

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Liebe Mitstreiter*innen für gute Kinder- und Jugendpolitik.

Neues Jahr, neue Regierung, neue Chancen für Kinder und Jugendliche?

So ganz neu sind einige Themen im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zwar nicht, aber diese rücken vielleicht wieder stärker in den Fokus und somit aufs Jugendpolitische Tableau.

Unter dem Motto „Mehr Fortschritt wagen“ beschreiten erstmals drei Parteien Ihre gemeinsame Regierungsidee in einem Bündnis für Freiheit, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Auch wenn Kinder und Jugendliche nicht im Titel vorkommen, sind es dennoch drei Begriffe die auch für die Jugendverbandsarbeit steht.

Der Koalitionsvertrag umfasst insgesamt 178 Seiten. Es braucht schon ein wenig Arbeit, um die relevanten Themen in Bezug auf Kinder und Jugendliche herauszufiltern. Praktischerweise haben sich bereits einige Institutionen die Mühe gemacht, die wichtigsten Dinge kurz und knapp zusammen zu fassen. Wie zum Beispiel unser Dachverband, der DBJR oder der Bundesverband für Erziehungshilfe.

Zusammengefasst können wir als Jugendverbände zufrieden sein, mit dem was im Koalitionsvertrag angekündigt wird. Die seit lange von uns geforderte Absenkung des Wahlalters soll auf den Weg gebracht werden. Der Nationale Aktionsplan für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen ist ein Schritt in die richtige Richtung. Und auch die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz soll endlich kommen.

Schlussendlich sind gute Ansätze enthalten, aber wir denken es kann noch mehr für Kinder und Jugendliche getan werden. Es liegt also weiterhin an uns, für unsere Themen einzustehen und in der Politik auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen. Lasst uns gemeinsam politisch sein und dazu beitragen, den Blick auf Kinder und Jugendliche von Politiker*innen zu schärfen.

Herzliche Grüße und Gut Pfad
Die Jugendpolitische Kommission des rdp

 

Jonas Spinczyk
Jugendpolitischer Sprecher

 

Dr. Heike Jablonski
Referentin der Bundesleitung des BdP

 

Janin Bassal
Stellvertretende Vorsitzende des BMPPD

 

Annka Meyer
Vorsitzende der DPSG

 

Leonie Hornung
Referentin der PSG

 

Lena Kiefer
Referentin für Jugendpolitik des VCP

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rdp News

Das politische Friedenslicht

 

Gastbeitrag: Miriam Bernhard // PSG Delegierte für das politische Friedenslicht 2021

Passend zum Motto „Friedensnetz – Ein Licht das alle verbindet“, mussten wir bei der Übergabe des politischen Friedenslichts im vergangenen Dezember auf eine gute Verbindung zwischen all unseren Endgeräten hoffen.

Wie jedes Jahr übernahmen Delegierte aller Verbände des rdp die Aufgabe, das Friedenslicht in die Bundesministerien zu bringen. Leider konnten wir aufgrund der Coronapandemie wie im Jahr zuvor nicht nach Berlin reisen, um den Minister*innen, Staatssekretär*innen und Mitarbeitenden das Licht persönlich zu überreichen.

Die Aktion ausfallen zu lassen kam aber nicht in Frage. Denn wann, wenn nicht in diesem Jahr, können wir besser verdeutlichen, wie sehr wir auf ein soziales Netz, Gemeinschaft und solidarischen Zusammenhalt angewiesen sind? So schalteten wir uns also aus den verschiedensten Regionen Deutschlands online zusammen, um den Politiker*innen das Friedenslicht digital zu überreichen und sie an ihre Verantwortung, am Friedensnetz mitzuknüpfen, zu erinnern.

Nach einer Einführung in die Geschichte der Friedenslicht-Tradition und das Jahresmotto, einem geistlichen Impuls und der feierlichen Übergabe, kamen wir noch mit einigen Vertreter*innen der Ministerien ins Gespräch. So hörten wir die ein oder andere lustige Anekdote aus dem Bundestag, konnten aber auch eine interessante Einsicht in den Arbeitsalltag, die gegenwärtigen Erwartungen und Sorgen der Politiker*innen bekommen.

Besonders erfreulich war, dass viele unserer Gesprächspartner*innen, die zum Zeitpunkt unseres Treffens meist erst ein paar Tage im Amt waren, offen für unsere Forderungen und Kritik waren und teilweise ausdrücklich darum baten, dass wir uns auch mit weiteren Anliegen bei ihnen melden.

Wir nehmen aus den Treffen interessante neue Einblicke mit und hoffen, dass unsere Anregungen in den Ministerien auf fruchtbaren Boden gefallen sind und unsere Botschaft auch im politischen Berlin angekommen sind.

Pfadfinder*innen der fünf Mitgliedsverbände bei der Friedenslichtübergabe 2021 an Nancy Faeser im BMI.

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Pfadfinden weltweit

Wir suchen dich als ehrenamtliche Kontingentsleitung für
den Roverway 2024 in Norwegen.

Mehr Infos findest du hier.

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Aus unseren Verbänden

Aus dem BdP

Auf der Bundesversammlung 2021 wurde Isabel („Isi“) Sax als neue Bundesbeauftragte für politische Bildung bestätigt. Sie unterstützt ab sofort Julia Obradovic, die diese Aufgabe schon länger ausführt.

Außerdem beschlossen die Delegierten nach intensiver Diskussion, dass auf dem Bundeslager 2022 und allen damit in Verbindung stehenden Veranstaltungen von Seiten der Veranstalter*innen auf Landes- und Bundesebene eine rein fleischfreie Verpflegung angeboten wird. An dem alle vier Jahre stattfindenden Großereignis werden ca. 5.000 Pfadfinder*innen aus ganz Deutschland teilnehmen. Die Versammlung sieht in einem Fleischverzicht eine wichtige Stellschraube, um zu einer Klimaneutralität der Veranstaltung beizutragen. Im Fokus stand also insbesondere die klimatische Nachhaltigkeit, mit der Pfadfinder*innen sich schon lange beschäftigen. Man möchte im Verband über diese Selbstverpflichtung eine Diskussion anregen.

Eine Ausgabe der quartalsmäßig erscheinenden Mitgliederzeitschrift pfade beschäftigte sich im September 2021 mit dem Thema „Der BdP in der Gesellschaft“ und enthielt neben Artikeln zur Bundestags- und U18-Wahl u.a. Beiträge dazu, wie sich Pfadfinder*innen gesellschaftlich und politisch engagieren (können).

Aus dem BMPPD

Das Jahr 2021 endete nicht nur für die Bundeskanzlerin Frau Merkel, sondern auch die erste BMPPD Jahresaktion „Your Voice for Germany“ fand ihr Ende mit der Bundestagswahl.

Die Jahresaktion sollte die Kinder und Jugendlichen für die Bundestagswahl sensibilisieren. Es wurden verschiedene Gruppenstundenideen entwickelt, um auch einen spielerischen Einstieg in ein so bedeutsames Thema zu haben. In Debattierrunden ging man politischen Fragen nach.

In anderen Kinder- und Jugendverbänden würde diesem Thema wahrscheinlich nicht eine ganze Jahresaktion gewidmet werden. Allerdings haben die Mitglieder mehrheitlich einen Migrationshintergrund, weswegen es nicht selbstverständlich ist, dass in den Ländern der Eltern oder Großeltern demokratisch gewählt wird. Zu dem gibt es auch muslimische Prediger in Deutschland, die auf sozialen Plattformen Wahlen für verboten (haram) und als Sünde erklären. Somit ist es wichtig muslimische Kinder und Jugendliche über Wahlen im Hinblick auf den Islam aufzuklären, damit sie sich nicht irritieren und manipulieren lassen.

Ebenso sollte die Jahresaktion Kinder und Jugendliche bestärken, mit ihren Eltern über die Wahl zu reden und sie eventuell sogar zu motivieren wählen zu gehen, falls sie es nicht vorhatten. Leider muss man aber auch sagen, dass viele die wählen möchten, nicht dürfen, da sie keine deutschen Staatsbürger*innen sind, auch diese Problematik wurde diskutiert. Insgesamt war es eine gelungene erste jugendpolitische Jahresaktion, bei der in den internen U-18 Wahlen eine rot-grüne Regierung herauskam.

Aus der DPSG


Jahresaktion 2022

Als Pfadfinder*innen sind wir offen gegenüber Menschen jeder Geschlechtsidentität und unterschiedlicher sexueller Orientierung. Wir wollen dazu beitragen, dass Diskriminierung nicht stattfindet, und setzen uns für eine gleichberechtigte Welt ein. Wir wollen für die bunte Gemeinschaft, in der wir leben, einstehen sowie Wertschätzung und gegenseitiges Verständnis fördern.

Die diesjährige Jahresaktion der DPSG lautet deshalb „Farbfinden- von Natur aus bunt“. Ein Jahr lang beschäftigen sich die Gruppierungen mit den Themen der Geschlechtergerechtigkeit und sexuellen Vielfalt. Hierdurch wollen wir zum Handeln auffordern, damit in unserem Verband und darüber hinaus mehr für Geschlechtergerechtigkeit und das Aufbrechen klassischer Rollenbilder getan wird. Weitere Informationen zur Jahresaktion gibt es hier.

 

Antrag Impfgerechtigkeit

Der Hauptausschuss hat einen von der Bundesversammlung verschobenen Antrag zum Thema Impfgerechtigkeit beschlossen. Durch unterschiedliche Angebote für Mitglieder, soll im verbandlichen Kontext auf die Thematik aufmerksam gemacht werden. Außerdem soll über die Verbandsgrenzen hinaus für globale und nationale Impfgerechtigkeit eingetreten werden. Wir wollen damit unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung nachkommen, aber auch dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche nicht länger als nötig, auf echte Begegnungen verzichten müssen. Der gesamte Antragstext ist hier zu finden.

 

Erklärfilm politische Bildung

"Lasst uns doch mal etwas zu politische Bildung machen!“, schlagen Roberts Mitleiter*innen bei der Planung ihrer nächsten Gruppenstunden vor. "Politische Bildung? Aber Pfadfinden hat doch nichts mit Politik zu tun!" – Oder etwa doch? Im neuen Erklärfilm der AG Politische Bildung können Leiter*innen erfahren, welche Antworten der Gruppenleiter Robert auf diese Frage findet, was unter politische Bildung fällt und warum sie wichtig ist. Zu finden ist das Video hier.

Wir danken der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) für die Unterstützung!

Aus der PSG

Das Nachhaltigkeitsziel 5 – Geschlechtergerechtigkeit ist das gemeinsame Thema eines Projekts der Pfadfinder*innen der PSG und des ruandischen Pfadfinder*innenverbands AGR (Rwanda Girl Guides Association).

Im Rahmen der internationalen Aktionstage „16 Days of Activism against gender-based violence“ haben die Projektgruppen eine Öffentlichkeitskampagne durchgeführt, die sich an das gemeinsame Projekt der beiden Verbände zum Thema Geschlechtergerechtigkeit anschloss. Die „16 Days“ sind eine internationale Kampagne, um auf Gewalt aufgrund von Geschlecht aufmerksam zu machen. Sie beginnt jedes Jahr am 25. November, dem Internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen, und dauert bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Während dieser 16 Tage finden jährlich weltweit Aktionen und Veranstaltungen statt, die Symbolfarbe Orange steht symbolisch für eine bessere und gewaltfreie Zukunft. Die Kampagne wird auch von WAGGGS jährlich mit Aktionen, Webinaren und Aktionsmaterialien begleitet.

Hilfeangebote, Rollenvorbilder, Hintergrundinformationen, Weiterbildungstipps wurden in mehreren Posts auf @pfadfinderinnen thematisiert, um viele Menschen mit verschiedenen Ansätzen zu erreichen. Außerdem wurden begleitend Aktionsideen für die verschiedenen Altersstufen veröffentlicht. Die ruandischen Pfadfinder*innen hatten die Chance mehrere Weiterbildungsangebote in Frauenhäusern, in Gemeinden und Stämmen durchzuführen. Weitere Angebote und Aktionen haben wir in der PSG aufgrund von Corona auf – hoffentlich nur – das nächste Jahr verschoben, denn das Projekt rund um Geschlechtergerechtigkeit und gegen Gewalt aufgrund von Geschlecht soll 2022 und 2023 weitergehen!

Aus dem VCP

Im Bereich Jugendpolitik des VCP standen im vergangenen Jahr die Kommunal-, Landtags- und Bundestagswahlen im Mittelpunkt der Arbeit. Mit der Kampagne „Superwa(h)ljahr“ wurden junge Menschen mit Spielideen, Gestaltungsmöglichkeiten und Informationen rund um die anstehenden Wahlen an die demokratischen Vorgänge und ihre Partizipationsmöglichkeiten spielerisch herangeführt. Zum Abschluss dieser Kampagne hatten unsere jungen Mitglieder mit der Postkartenaktion „Meine Zukunft-Meine Wünsche“ die Möglichkeit, ihre Erwartungen, Träume und auch Ängste direkt an den neu gewählten Bundestag zu richten und sich so Gehör zu verschaffen.

Nicht nur bei dieser verbandsinternen Postkartenaktion wurde deutlich, dass Nachhaltigkeit ein Thema ist, das junge Menschen sehr beschäftigt, und Klimaschutz wichtiger denn je ist. Deshalb arbeitet der VCP aktuell an einer weiteren Handreichung zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Aufbauend auf der bereits erschienenen Sammlung an Gruppenstundenideen und praktischen Handlungsempfehlungen aus dem Jahr 2019 wird diese Handreichung noch einmal intensiver die Hintergründe beleuchten und Tipps für jede unserer Altersstufen geben.

Denn durch gesellschaftliche Beteiligung, demokratische Mitbestimmung und nachhaltiges Handeln können Pfadfinder*innen ihre Werte nicht nur selbst leben, sondern auch in die Gesellschaft einbringen, so dass wir die Welt gemeinsam ein bisschen besser zurücklassen, als wir sie vorgefunden haben.

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