Aktionen und Projekte

Hier berichten Pfadfinder*innen von ihren Projekten und Aktionen für und mit Menschen auf der Flucht.

Für Flüchtlinge und Gastfreundschaft Zeichen setzen – Pfadfinder*innen der DPSG besuchen jugendliche Flüchtlinge im Schullandheim Mönchhof

schullandheim_spielen_foto-von-vilja-zachariae_kleinerJedes Jahr Anfang März treffen sich Gruppenleiter*innen der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg aus der ganzen Diözese Rottenburg Stuttgart auf ihrem Verbandssitz, dem Schloss Ebersberg. Rund fünfzig Pfadfinder*innen kamen am vergangenen Wochenende zusammen. Schwerpunkt des Verbandes sind dieses Jahr die Themen Flucht, Gastfreundschaft und Flüchtlinge. „Genau diese Themen beschäftigen auch Kinder und Jugendliche“, meint Sven Kroll Vorsitzender des Pfadfinderverbandes und fügt hinzu: „Deswegen haben wir uns entschlossen, den Samstag diesem Schwerpunkt zu widmen.“ Es fanden Angebote statt, um direkt mit Flüchtlingen in Kontakt zu kommen.

 

schullandheim_cross-bodja_foto-von-vilja-zachariae_kleinerEtwa zwanzig Pfadfinder*innen besuchten junge Flüchtlinge im Schullandheim Mönchhof im Rems-Murr Kreis. „Über Flüchtlingswohnheime und Flüchtlinge erfahren wir eigentlich nur aus den Medien. Ich möchte mir heute ein eigenes Bild machen“, erzählte vor dem Besuch Martin Medla, Freiwilligendienstleister in der DPSG Rottenburg-Stuttgart. Im Schullandheim sind unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Sie kommen aus Afghanistan, dem Irak oder Syrien. Aufgrund der abgelegenen Lage sind die Freizeitaktivitäten der jungen Migranten wenig abwechslungsreich. Aus diesem Grund brachten die Pfadfinder*innen Cross Boccia-Spiele, Fußbälle, Wikinger-Schach und das Spiel „Futchi“ mit. Diese Spiele wurden gemeinsam mit den jungen Menschen ausprobiert und mit viel Spaß angenommen. Der Diözesanleiter Markus Rost war von der Begeisterungsfähigkeit der Flüchtlinge angetan, „Sie waren sofort bei den Spielen mit vollem Einsatz dabei.“ Trotz Regen und anfänglicher Unsicherheit auf beiden Seiten verging die Zeit an diesem Nachmittag wie im Fluge und es wurde viel gelacht.

 

Mit vielen Eindrücken gingen die 20 Pfadfinder*innen zurück und reflektieren den Nachmittag und ihr Engagement in der Einrichtung. Noch offen ist die Frage, ob und in welcher Weise sich die DPSG Rottenburg-Stuttgart weiterhin im Schullandheim engagieren kann. Es gibt einen großen Bedarf an Freizeitangeboten, da der Betreuungsschlüssel sehr gering ist und das Schullandheim abgelegen ist.

 

auftritt_kleinerWährend die eine Gruppe im Schullandheim Mönchhof war, ist eine weitere Gruppe auf dem Schloss Ebersberg geblieben und hat vier Mitglieder der Band „Wüstenblumen“ getroffen, die aus 12 Musiker*innen – Einheimische und Flüchtlinge – besteht. Durch gemeinsames Singen und Musizieren sind die Teilnehmenden in den Austausch gekommen und haben neue Lieder kennengelernt. Den Abschluss bildete ein kleiner Auftritt im Rahmen des Abendessens.

„Angekommen-Angenommen!?“ – ein Methodenkoffer zu den Themen Flucht und Asyl

p1090108_kleinerDer Koffer entstand im Zusammenhang mit dem Jahresthema des PSG Diözesanverbandes Würzburg „Angekommen-Angenommen!?“, das 2015 und 2016 der Schwerpunkt in der diözesanen Arbeit war/ist. Damit die Gruppen vor Ort das Thema auch möglichst einfach und gut umsetzen können, entstand dieser Methodenkoffer in Zusammenarbeit der beiden Hauptamtlichen in einer Arbeitsgruppe mit drei Ehrenamtlichen.

 

In diesem Koffer stecken viele Methoden, Spiele, DVDs, CDs und Literatur, die sich dem Thema „Flucht und Asyl“ widmen.
Der Koffer beinhaltet zwei Ordner, die ausgearbeitete Gruppenstunden zu je 1,5h, enthalten. Ein Ordner ist für Wichtel und Pfadis (Kinder im Alter von 6–13 Jahren) und der andere Ordner ist für Caravelles und Ranger (Jugendliche ab 14 Jahren).
Seit Oktober 2015 kann jeder den Methodenkoffer (es stehen zwei zur Verfügung) ausleihen.
Unsere Stämme in Aschaffenburg haben als Erstes begonnen, Gruppenstunden mit dem Koffer durchzuführen.

 

1-recourcenspiel_kleiner„Ich konnte die Gruppenkinder relativ leicht für das Thema begeistern und sie interessieren sich sehr dafür, stellen viele Fragen und arbeiten gut mit. In der ersten Gruppenstunde haben wir das Menschenmemory in der zweiten Runde pantomimisch gespielt, was sehr lustig und auch spannend war, da man erst mal erraten musste, um welches Bild es sich überhaupt handeln könnte (das lag daran, dass wir nur sehr wenige waren und mit nur drei Paaren spielen konnten).
Ich denke, dass die Gruppenkinder vor allem durch die verschiedenen Spiele sehr kreativ mitdenken. Bei dem Kofferpackenspiel sind sie so auch auf gute Ideen gekommen und haben versucht sich als Gruppe zusammen zu tun, um eine möglichst umfangreiche Fluchtausrüstung zu packen. Das Video (Willi im Flüchtlingslager) hat ihnen auch sehr gefallen (wir haben die kurze Version geschaut und ich hab ihnen dann, weil sie noch viele Fragen hatten, die lange Version zusammengefasst – und es war mal wirklich entspannend eine so von dem Bildschirm gefesselte Gruppe zu haben -> ich habe eigentlich sehr lebhafte Gruppenkinder)“
(Anne aus Aschaffenburg)

 

Neben dem Material stellen wir auch die ausgearbeiteten Gruppenstunden digital zu Verfügung, für alle, die nicht die Möglichkeit haben sich den Koffer aus Würzburg auszuleihen. Die Dateien wurden von anderen Diözesen schon mehrfach angefragt (z.B. DV Regensburg).

 

dsc_0019_kleiner„Inzwischen habe ich in drei Gruppenstunden einiges aus eurem Koffer durchgeführt. Super Material!!!
Vor allem die Aktion Koffer packen kam sehr gut an. Vorher hatte ich die Mädchen noch zum orientalischen Tee eingeladen und mit ihnen nur türkisch gesprochen, damit sie einen Eindruck bekommen, wie man sich fühlt, wenn man nichts versteht.
Zwei Wochen später habe ich dann drei Syrerinnen eingeladen, die unseren Mädels Einblicke in die syrische Küche gegeben haben. Wir haben gemeinsam gekocht und ganz nebenbei kamen Fragen auf, was man als Schulkind nachmittags in Syrien so macht, wie die Flucht war etc. Kam auch sehr gut an.“
(Gaby aus Regensburg)

 

Zudem haben andere Gruppen den Koffer ausgeliehen, z.B. KjG, BDKJ und die Nordbayerische Bläserjugend.
Für den Bericht
Petra Scheuermayer
(Bildungsreferentin PSG DV Würzburg)

Stamm St. Albert: Kinderzirkus in Freiburg

Die Leiterrunde der DPSG St. Albert hat über die Seelsorgeeinheit Nordwest in Freiburg erfahren, dass Helfer für Spieleaktionen gesucht werden. Als PfadfinderInnen haben wir diesen Ruf gehört und wollten reagieren. Mit Unterstützung von Ring deutscher Pfadfinderverbände konnten wir einen Spielevormittag realisieren. Die Aktion war als Pilotprojekt geplant. Bei der Planung und Durchführung haben wir schon vieles richtiggemacht, aber auch vermeidbare Fehler waren Teil des Projektes. Dieser Erfahrungsbericht soll anderen Stämmen und Gruppen als Ermutigung dienen. Wir würden uns über Nachahmer freuen und möchten euch den Einstieg so einfach wie möglich gestalten. Auch von unseren Fehlern sollt ihr profitieren und diese im Idealfall vermeiden.

 

Hier der ausführliche Bericht als PDF

DPSG Reutlingen: Hoch hinauf mit Kindern aus der Flüchtlingunterkunft

qscan11162016_111422Nach unserer ersten Kletteraktion in der Boulderhalle, waren wir in den vergangenen Wochen mit zwei kleineren und älteren Gruppen in der Kletterhalle Reutlingen.

 

Nach einer kurzen Einführung in Knotenkunde, der Erklärung der wichtigsten Befehle „Zu!“ und „Ab!“ und einigen Sicherheitshinweisen ging es auch schon die Wand hoch.

 

dsc06487Rund drei Stunden wurde geklettert, gebouldert und Slackline gelaufen, vor wir uns wieder auf den Heimweg machten.

 

Wir hatten zwei tolle Aktionen mit guter Stimmung, guter Laune und ein wenig Nervenkitzel.

 

Schon während dem ersten Termin hatte sich schnell gezeigt, dass es für diese Aktion doch sehr wichtig war, eine Person dabei zu haben, der für uns Übersetzen konnte, um die wichtigsten Sicherheitshinweise und Verhaltensregeln zu besprechen.

 

dsc06481Glücklicherweise kennen wir die Kinder und Jugendlichen inzwischen gut genug, dass wir genau wissen, wer dafür in Frage kommt.

Café International – Ein Stück Heimat in Springe

IMG_1093_25Am 29.04.16 war es dann soweit, unser 1. Café International! Gemeinsam mit der Kirchengemeinde in Springe wollen wir einen Treffpunkt für Menschen aller Nationalitäten und Religionen schaffen. Ab jetzt wollen wir uns jeden letzten Sonntag im Monat treffen, uns kennenlernen und Spaß haben. Integration soll dabei die Hauptrolle spielen.

 

Unser 1. Treffen war mit rund 100 Leuten ein voller Erfolg. Sowohl geflüchtete Familien als auch viele die schon länger oder immer in Springe wohnen waren dabei. Es gab reichlich Kuchen und Gebäck, Kaffee, Tee aus dem Samowar und vieles mehr.

 

IMG_1098_25Für die Kinder und Jugendlichen haben wir Pfadis eine Jurte für Stockbrot aufgestellt, Riesenseifenblasen gemacht, Salzteig vorbereitet, Kinderschminken angeboten, Instrumente bereitgestellt und es wurde gemeinsam musiziert und gesungen. Auch für die Erwachsenen gab es Spiele wie Backgammon und Uno.

 

IMG_1096_25Für das nächste Mal ist bereits einiges geplant. Wie zum Beispiel der Aufbau eines großen Menschenkickers!

 

Ihr findet uns auch auf Facebook: https://www.facebook.com/Cafe-International-Springe-276203522721946/?fref=ts

Stamm Kardinal Graf von Galen: Gruppenstunde der Wös und Jufis zum Thema Flucht

„Als erstes würde ich meine Zahnbürste eintauschen“

Am 13.04.2016 war es endlich soweit, wir bekamen Besuch von Hana Alkourbah, einer syrischen Referentin. Mehrere Gruppenstunden lang hatten wir uns auf ihr Kommen vorbereitet. Dazu setzten wir uns spielerisch mit dem Thema Flucht auseinander und besuchten ein Welcome –Center in unserer Nähe. Doch hatten wir noch keine Möglichkeit gehabt uns mit einer Geflüchteten lange zu unterhalten. Dabei hatten wir ganz viele Fragen.

 

04.13.2016 Gruppenstunde zum Thema Flucht2Hana bat uns Namenschilder zu basteln, nur sie brauchte keins, denn „wir wissen schon, dass du Hana bist“ stellte Eric, 7 Jahre, sofort fest. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde ging es thematisch los: Hana gab jeder*m von uns einen Briefumschlag. Neugierig öffneten wir ihn. Wir fanden Bilder von acht Gegenständen. „Das sind die Dinge, die ihr bei eurer Fluch einpacken konntet“, erläuterte Hana uns. Dann begann sie eine Geschichte vorzulesen. Wir mussten fliehen, weil bewaffnete Männer in unser Dorf kamen. Wir hatten nur ganz wenig Zeit, schmissen schnell ein paar Gegenstände in einen Koffer und verließen überstürzt den Ort. Nun begann eine lange und beschwerliche Reise. Immer wieder mussten wir einen unserer Gegenstände eintauschen – für eine Fahrt im Bus, für etwas Wasser, für Nahrung. Am Anfang fiel das noch ganz leicht. „Ich tausche meine Zahnbürste ein“, verkündete Jan, 9 Jahre, mit Schalk in den Augen. „Ich meine Schuhe – ich laufe gerne Barfuß“, erklärte daraufhin Theresa, 9 Jahre.

 

Doch je länger wir unterwegs waren, desto mehr Gegenstände mussten wir weggeben – auch das Familienfoto ging uns verloren und unsere Handys wurden geklaut. Als wir in der Nähe der Grenze ankamen, hatten die meisten von uns gar nichts mehr.

 

Hier machte Hana Schluss. „Wie fühlt ihr euch gerade? Wie viele Gegenstände habt ihr noch? Was geht in euch vor?“. Sofort wurde Entrüstung laut: „ Ich fühle mich schlecht. Ich habe gar nichts mehr. Selbst mein Handy wurde gestohlen.“ Und: „Mir geht es gerade noch ok, weil das waren ja nur Bilder. Aber wenn das wirklich meine Sachen gewesen wären, dann wäre ich jetzt ganz sauer.“

 

Jetzt schlug Hana den Bogen zu der Situation von Geflüchteten. Dass die Geschichte, die wir gerade nachgespielt hatten, ganz ähnlich vielen Menschen wirklich widerfährt. Die Gruppe wurde ruhig.

 

Nun zeigte sie uns eine kurze Präsentation über Kinder auf der Flucht. Uns wurde bewusst, dass die Kinder oft ganz ausgeliefert sind. Viele werden ausgenutzt: manche müssen Kindersoldaten werden, andere schwere Arbeit verrichten, andere werden verheiratet oder verkauft. Insgesamt sind ca. 60 Millionen Menschen auf der Flucht. So als wäre ein Land, was fast so groß ist wie Deutschland komplett auf der Flucht! Davon sind ungefähr die Hälfte Kinder und so besonders schutzlos.

 

04.13.2016 Gruppenstunde zum Thema FluchtAls Hana ihre Präsentation beendete, waren wir sehr betroffen. Dann durften wir Hana Fragen stellen. Sie erzählte von ihrer Flucht und dass sie in Syrien Lehrerin gewesen war. Wir hatten ein ganzes Plakat mit Fragen vorbereitet und sie beantwortete jede Frage!

 

Zum Schluss fragte Hana uns, was wir machen könnten um geflohenen Kindern in Hamburg-Harburg zu helfen. Wir malten dazu alle Bilder. Viele von uns hatten die Idee ihnen mit Geschenken zu helfen, aber auch, dass wir zusammen spielen und Deutsch lernen könnten.

 

Ganz aufgewühlt und berührt und gleichzeitig mit großer Motivation mehr Geflüchtete hier in Harburg kennenzulernen, verabschiedeten wir uns von Hana und dankten ihr für die tolle Gruppenstunde.

Stamm Nikolaus Graf v. Zinzendorf: Wölflingsfrühjahrsfahrt

Seit unserer Flucht aus Syrien sah ich meine Kinder nicht mehr so glücklich…

DSC_0152Vom 11.03. – 13.03.16 fuhr unser Pfadfinderstamm mit unseren Wölflingen (Kinderstufe) auf unsere alljährige Wölflingsfrühjahrsfahrt, aber diesmal mit 3 Gästen. Nachdem unser Stamm schon einen Spielenachmittag in einem Flüchtlingsheim organisierte, hatten wir es uns zum Ziel gesetzt auch ein Paar Flüchtlingskinder mit auf unser Lager zu nehmen.

 

„Gesagt getan!“ Durch unser Engagement in der Flüchtlingsarbeit hatten wir auch schon Kontakt zu einer ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin aus Ludwigshafen. Ich fragte sie ob sie eine Familie kenne und eine Woche später befand ich mich bei der Familie zuhause. Mit der ehrenamtlichen Flüchtlingshelferin traf ich mich bei der Familie um ihnen zu erzählen, was Pfadfinder*innen sind und was sie tun. Da die Flüchtlingshelferin selber aus dem Libanon kommt und Arabisch spricht, war die Kommunikation kein Problem. Ich erklärte alles und anschließend nahm ich 3 ihrer 4 Söhne mit in eine Pfadfindergruppenstunde ihres Alters um die Pfadfinder*innen kennen zu lernen.

 

Nachmittags am Bahnhof kamen dann die 3 aus Syrien stammenden Jungs mit Gepäck und Papa am Bahnhof an. Das Gepäck wurde in unseren Pfadfinder*innen Anhänger gepackt und los ging die Fahrt.
Nach anfänglicher Schüchternheit der Kinder, wurden die Jungs aber in die Gruppe integriert. Die Kinder achteten immer darauf, dass alles was erklärt wurde auch für die drei verständlich war. Erklärten ihnen Gepflogenheiten und achteten darauf dass sie nicht alleine spielen mussten.

 

DSC_0185Natürlich war die Sprachbarriere das größte Problem aber auch uns Gruppenleitern war es schnell im Blut darauf zu achten, dass man nach einer Ansprache gegeben falls dies den Jungs nochmal erklären musste oder Spiele die alle Kinder kannten noch einmal ganz einfach für alle zu erklären.

 

Trotzdem blieben kleinen Kommunikationsprobleme nicht aus. Als es freitags Abends an das Bettbeziehen ging, packten die Jungs ihre Spannbetttücher und Wolldecken aus, obwohl durch die Flüchtlingshelferin eigentlich Bettzeug (Bettbezug, Deckenbezug, …) abgesprochen war. Oder dass die Jungs zum Schlafen ihre normalen Alltagssachen anließen und nicht ganz verstanden was wir mit einem Pyjama oder Schlafanzug meinten.

 

DSC_0290Aber alle kamen wir zu dem Schluss, dass die drei Jungs eine große Bereicherung für uns waren. Dazu waren sie immer sehr höflich und zuvorkommend. Erledigten Dienste die sie nicht hätten erledigen müssen. Bedankten sich für alles, spielten immer mit viel Elan und Freude unsere Spiele mit. Man kann sagen am Ende des Lagers waren sie keine Fremden mehr für uns sondern volle Mitglieder unserer Gruppe. Weshalb wir sie auch direkt zu einem Ausflug ihrer Gruppe (bei der sie auch in den Gruppenstunden waren) einluden.

 

Durch die ehrenamtliche Helferin wurde uns zugetragen, dass die Mutter sagte sie hätte seit Ihrer Flucht ihre Kinder nicht mehr so glücklich gesehen.

DPSG Reutlingen: Eislaufen mit geflüchteten Kindern

Aus zwei Spielenachmittagen mit Flüchtlingskindern in den Herbstferien 2015 hat sich in unserem Stamm DPSG Reutlingen Mitte eine größere Gruppe aus Pfadis, Rovern und Leitern gebildet. Diese hatte den Wunsch, die ersten gesammelten Erfahrungen weiter auszubauen und Kontakte zu Familien in einer Flüchtlingsunterkunft in Reutlingen aufzubauen.
Unser erster Plan, ein Spieleangebot in unserem Gemeindehaus anzubieten, scheiterte leider an grassierenden Windpocken und sehr schwieriger Kommunikation.
Über einen Ehrenamtlichenkreis konnten wir aber Kontakt zu ehrenamtlichen Helfer*innen herstellen, welche die Eltern aus der Unterkunft sehr gut kannten und bereit waren, uns bei den nächsten Aktionen zu unterstützen.
In der Zwischenzeit hatte sich auch der Stamm Reutlingen Süd mit einigen Pfadis und Leiter*innen unserer Gastfreundschaftsgruppe angeschlossen.
Der Plan für die nächste Aktion war schnell gefasst, in den Faschingsferien sollte es zum Eislaufen gehen.

 

IMG-20160208-WA0003 Dank des guten Kontakts unserer ehrenamtlichen Unterstützer waren die Mütter der Familien schnell zusammen getrommelt um unser Vorhaben bekannt zu machen.
In der ersten Gruppe Mütter gab es eine Frau, die sehr gut Englisch konnte und für uns aus dem Englischen ins Arabische übersetzte.
In der zweiten Gruppe wurde es etwas komplizierter: Wir sprachen Deutsch, eine der ehrenamtlichen Frauen übersetzte für uns ins Türkische, was eine türkisch sprechende syrische Mutter wiederum ins Arabische übersetzte. Trotz dieser abenteuerlichen Umwege über drei Personen kamen doch die meisten Informationen irgendwie an.
Das Interesse und die Freude der Kinder war schon im Vorfeld riesig und am Ende standen 45 Kinder auf unserer Liste. Schnell war klar, dass wir mit 1-2 Terminen nicht auskommen würden, da wir nicht abschätzen konnten wie gut wir mit der Gruppe klarkommen würden.
Außerdem hatte uns der Besitzer der Eishalle zwar freien Eintritt für die Kinder versprochen, konnte aber aufgrund des großen Andrangs in der Ferienzeit, keine allzu großen Gruppen auf einmal aufnehmen.

 

DSC06220Die englisch sprechende Mutter, die uns auch schon zuvor beim Übersetzen geholfen hatte, begleitete uns zu unserem ersten Ausflug, was die Kommunikation deutlich erleichterte. Der 30-minütige Fußmarsch zur Eishalle verlief völlig problemlos und alle Sorgen und Ängste die wir im Vorfeld hatten, waren schnell vergessen.
Die meisten Kinder konnten schon recht gut Schlittschuh fahren und so verging die Zeit viel zu schnell. Auf dem Rückweg fing es dann heftig zu regnen an, was die Stimmung aber wenig trüben konnte.
Auch die anderen drei Termine wurden ein voller Erfolg. Zu einem davon begleiteten uns zwei Väter, die sich mit der Zeit auch aufs Eis trauten, obwohl einer von den Beiden nie zuvor Schlittschuhlaufen war.
Alles in Allem waren die vier Ausflüge ein voller Erfolg.
Das Wichtigste aber für uns: Der erste Kontakt ist aufgebaut und die Eltern und Kinder kennen uns, was ein großer Vorteil für alle nachfolgenden Aktionen ist, die zum Teil schon in Planung sind.

 

DSC06225Im Moment bieten wir einmal die Woche eine Kinderbetreuung an und die nächste größere Aktion soll in den Osterferien starten. Wünsche, Ideen und Bedarf gibt es genug. Nur das mit der Zeit ist immer so eine Sache, davon hat man als Pfadfinder*in bekanntlich nicht besonders viel.

An dieser Stelle möchten wir uns noch ganz herzlich bei Allen bedanken, die uns bei unseren Aktionen unterstützen: Ganz besonders bei der Eishalle Reutlingen, beim RdP und bei den Ehrenamtlichen vor Ort.

Wir freuen uns auf die nächsten Aktionen und viele weitere spannende Begegnungen.
Gut Pfad!
Die Pfadfinder aus Reutlingen Süd und Mitte.

Stamm Max Kolbe Nürnberg: Gemeinsames Bowling spielen – Pfadfinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung

Über eine Aktion Ende letzten Jahres haben wir eine Gruppe Jugendliche mit Fluchterfahrung (17-21 Jahre alt) kennengelernt. Wir, das sind die Rover des Stammes Max Kolbe in Nürnberg.

 

Die Jugendlichen mit Fluchterfahrung sind Schüler einer Berufsintegrationsklasse an einer Nürnberger Berufsschule. In Kooperation mit dem Kreisjugendring Nürnberg Stadt und der Berufsschule wurde das Projekt „ausBildung wird Integration“ in das Leben gerufen. Ziel dieses Projektes ist neben der Vermittlung in Ausbildungsberufe außerdem die Erschließung von lokalen Peergroups. Die Jugendverbandsarbeit ist die optimale Anlaufstelle, um die Jugendlichen in lokale Strukturen zu integrieren. So wurde im Dezember 2014 im Rahmen dieses Projektes das Türöffnerangebot „Futter & Fußball“ ins Leben gerufen. Neben den Schülern des Berufsintegrationsjahres wurden auch interessierte Jugendverbände dazu eingeladen gemeinsam zu kochen und anschließend Fußball zu spielen. Beim gemeinsamen schnippeln, essen, spielen und sporteln wurden von beiden Seiten Berührungsängste abgebaut und es wurde die Grundlage für weitere gemeinsame Begegnungen geschaffen.

 

Unsere Rover haben sich beim gemeinsamen Kochen sehr gut mit den Jungs verstanden und so war klar, dass wir eine Aktion organisieren möchten. Wir haben uns dafür das Bowling spielen ausgesucht: Man hat ein gemeinsames Ziel und Spiel und lernt sich so gut kennen, ohne große Worte. Ob schüchtern oder extrovertiert, jeder kann mitmachen, mitjubeln, quatschen, etc.
Im örtlichen Bowlingcenter haben wir nach einem Gruppenrabatt gefragt und tolle Angebote bekommen.

 

Zur Vorbereitung: Durch Susi, unser Ansprechpartner als betreuende Sozialpädagogin, haben wir einen Ansprechpartner für die Gruppe gehabt. Das hilft natürlich bei der Terminfindung. Als Termin haben wir uns unsere Gruppenstunde (Mittwoch 19 Uhr) ausgesucht um sicherzustellen, dass die Rover*innen und Pfadfinder*innen auch Zeit haben. Das kann ich nur empfehlen! An Aktionen an anderen Tagen, bzw. am Wochenende ist es immer schwieriger einen gemeinsamen Termin zu finden. Die Jugendlichen mit Fluchterfahrung haben wir über Susi kontaktiert und für unsere Rover*innen eine Facebook-Veranstaltung erstellt. Wir haben die Bowlingbahn reserviert und das war es schon.

 

Gruppenbild BowlenAm 09.03.16 selbst haben wir uns direkt vor Ort getroffen. Wir wussten, dass Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr vorhanden sind, ansonsten ist das bei der Planung entsprechend zu berücksichtigen. Solltet ihr euch noch nicht kennen, macht es Sinn Namensschilder (bzw. Kreppband und einen Stift) mitzubringen. Beim Bowlen werden die Namen sogar bei jedem Spieler eingeblendet. Neben den Gebühren für das Bowling, haben wir alle auf ein Getränk eingeladen. Diese Nebenkosten müssen berücksichtigt werden und es muss klar kommuniziert sein, wer was bezahlt.

 

Nachbereitet werden musste von unserer Seite aus nichts. Susi hat sich um ein Feedback der Jugendlichen gekümmert und wir haben uns lose für die nächste Aktion verabredet, z.B. Picknick im Park, Lagerfeuer bei unserem Jugendheim oder ähnliches. Wir freuen uns auf jeden Fall schon auf das Wiedersehen 🙂 !